Seit den 1990er Jahren werden in der Stuttgarter Musikschule immer wieder jugendliche Pianisten herangebildet, die beim jährlichen Bundeswettbewerb Jugend musiziert außergewöhnlich viele 1. Preise und Sonderpreise gewinnen und bei internationalen Wettbewerben in München und Hamburg, Prag und Paris Erfolg haben. Fern der Heimat spielen sie bei großen Preisträgerkonzerten und sind im Rundfunk zu hören. Doch zu Hause in Stuttgart kannten lange Zeit nur wenige Eingeweihte die Talente. Denn ihnen fehlte hier die Bühne, auf der sie sich einem großen Publikum vorstellen können.
Von Klavierfreunden wurde deshalb nach langer Vorbereitung und der Zusage einer großen privaten Spende im Jahr 2010 das Junge Klavierpodium gegründet, das die
besten Nachwuchspianisten und ein anspruchsvolles Publikum zusammenführt. Den Zuhörern eröffnet sich dabei ein spannendes Kennenlernen junger Talente.
Das Podium will insbesondere junge Künstler vorstellen, die in der Lage sind, größere Programme mit einer individuellen, persönlichen Aussage zu gestalten. Regelmäßig sollen auch erfolgreiche junge
Interpreten aus dem Ausland eingeladen werden, um sowohl den heimischen Pianisten als auch dem Publikum den Stand der internationalen Pianistenausbildung zu zeigen. Das Junge Klavierpodium
möchte auf diese Weise einen neuen Beitrag zur musikalischen Kultur unserer Region leisten.
Die Förderung soll den Auftritt vor großem Publikum in repräsentativem Rahmen und ein angemessenes Honorar als Förderstipendium umfassen. Neben Solo-Abenden gilt ein Hauptaugenmerk auch der
Klavierkammermusik. Um Klavierkonzerte aufführen zu können, wird die Kooperation mit Orchestern angestrebt.
Das Junge Klavierpodium fühlt sich darüber hinaus dem Ideal einer größeren Bildungsgerechtigkeit verpflichtet, indem es auch hochbegabte und motivierte Kinder
unterstützt, die in ihrem Umfeld nicht genügend gefördert werden können. Wenn eingehende Spenden und Sponsorengelder es erlauben, muss die Förderung nicht auf Schüler der Stuttgarter Musikschule
beschränkt bleiben.
In Erinnerung an den großen Stuttgarter Pianisten Werner Haas wurde dem Jungen Klavierpodium sein Name angefügt.